• Bauherr: WOBA Wohnungsbaugesellschaft Böklund mbH

In den vergangenen Jahren wurden auf dem Gelände der in Schleswig seit 1872 bestehenden Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Hesterberg umfangreiche Neubau- und Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt. Der östliche Teil des Klinikgeländes mit dem ehemaligen Hauptgebäude und zwei unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden wird für den Klinikbetrieb nicht mehr benötigt. Nach dem Verkauf der Flächen an einen Investor wurde das ehemalige Hauptgebäude inzwischen abgerissen. Es ist die Entwicklung eines verdichteten Wohnquartieres mit etwa 200 Wohnungen unterschiedlicher Größen unter Erhaltung der vorhandenen denkmalgeschützten Gebäude geplant. 

Das Konzept sieht eine Unterteilung des Plangebiets in drei Baufelder vor, die entsprechend ihrer städtebaulichen Lage und Beschaffenheit unterschiedlich entwickelt werden sollen. 

Für das Baufeld I im Nordosten des Plangebiets ist eine vier- bis fünfgeschossige Mehrfamilienhausbebauung in offener Bauweise vorgesehen. Das fünfte Obergeschoss soll dabei grundsätzlich als Staffelgeschoss ohne weiteres Geschoss darüber ausgeführt werden. Mit dieser verdichteten und städtischen Bebauung soll der stadtbildprägenden Lage der Fläche Rechnung getragen werden. Die vorgesehene Bebauung fügt sich damit in die Umgebung ein und unterstreicht gleichzeitig den urbanen Charakter des neuen Wohnquartiers. Auf dem Baufeld I können insgesamt etwa 90 Wohneinheiten entstehen. 

Das Baufeld II erstreckt sich westlich des Baufeldes I in Richtung Süden mit den beiden denkmalgeschützten Klinikgebäuden aus den 20er Jahren. Hier ist der Erhalt dieser Gebäude und der Ausbau zu Wohngebäuden unter Beachtung der denkmalschutzrechtlichen Vorgaben vorgesehen. Zusätzlich soll das Baufeld durch drei Mehrfamilienhäuser in offener Bauweise weiter verdichtet werden, wobei die städtebauliche Dichte deutlich unter der des Baufeldes I zurückbleiben soll. Insbesondere soll die Fläche des ehemaligen Hippodroms als Grünfläche freigehalten werden. Die drei Neubauten sind als dreigeschossige Gebäude zuzüglich Staffelgeschoss vorgesehen und sollen sich in Fassadenlänge und Höhe den beiden denkmalgeschützten Gebäuden unterordnen. In ihrer Anordnung sollen sie sich an den Fassadenfluchten der vorhandenen Gebäude orientieren. Auf dem Baufeld II können insgesamt etwa 80 Wohneinheiten entstehen. 

Das Baufeld III liegt im Süden des Plangebiets. Für dieses Baufeld sind die Planungen noch nicht konkret. Ursprünglich war auch hier  eine Mehrfamilienhausbebauung vorgesehen, inzwischen wird aber auch die Option einer verdichteten Reihen- oder Doppelhausbebauung erwogen. Da die Bebauung dieses Bereiches im zeitlichen Ablauf erst nach der Bebauung der Baufelder I und II vorgesehen ist und die Entwicklung der örtlichen Nachfrage nicht genau vorhergesehen werden kann, sollen hier die baurechtlichen Festsetzungen beide Optionen ermöglichen und damit deutlich offener gefasst werden, als auf die anderen Baufeldern. Die städtebauliche Lage ohne direkte Sichtbeziehungen zu der Fläche aus dem öffentlichen Raum erfordert hier auch keine zu restriktiven Festsetzungen. Auf dem Baufeld II können je nach Variante insgesamt etwa 20 bis 50 Wohneinheiten entstehen. 

  • BGF: 36.500 m²
  • Wohnfläche: 14.500 m²
  • Fertigstellung: 2012
  • Bauherr: Neue Lübecker Baugenossenschaft

Hier ist nach dem Abbruch baufälliger Wohngebäude ein lebendiges innerstädtisches Quartier mit einer Mischung aus Gewerbeflächen in der Erdgeschosszone und Wohnungen in den Obergeschossen entstanden.
Die 98 Wohnungen sind einschließlich der Erschließung über Aufzüge und der Freisitze durchgängig barrierefrei konzipiert, der Wohnungsmix geht über 1 bis 4 Zimmerwohnungen.
Die Außenfassaden aus Ziegelmauerwerk sind aufgrund des hohen Schallpegels an der verkehrsreichen Straße mit entsprechenden Schallschutzfenstern versehen. Die Gartenseiten sind als Putzfassaden mit bodentiefen Fenstern und vorgestellten Skelett-Konstruktionen mit Balkonen, Stützen und einigen Verschattungslamellen ausgebildet.

  • BGF: 12.500 m²
  • Wohnfläche: 9.875 m²
  • Bauherr: Landeshauptstadt Kiel

Die „Sehnsucht nach der Altstadt“ in der Innenstadt Kiels mit ihrer nüchternen, funktionalen Architektur des Wiederaufbaus ist verständlich.
Auf dem als Parkplatz genutzten Grundstück kann ein neues lebendiges Innenstadtquartier mit der Schaffung von vielfältigen Wohnnutzungen, Gastronomie, Läden und Büros entstehen. Die Gebäude sind als einzelne Häuser ablesbar und die Abfolge von Straßen, Plätzen und kleineren Gassen setzt die Maßstäblichkeit des Altstadtgrundrisses fort. Die Bebauung entlang des Jensendamms folgt mit dem Vorplatz und dem großen Baum dem historischen Stadtgrundriss. Das geplante Turmgebäude markiert das Quartier und korrespondiert mit der Nikolaikirche in der Achse der Falckstraße.
Der Bereich der alten Stadtmauer wird erlebbar gemacht.

Städtebaulicher Realisierungswettbewerb 2008